Donnerstag, 20. Oktober 2011

There's something in the water...

Wenn man sich in Manchester ein schönes Glas Leitungswasser einschenkt und dann genüsslich trinkt, kommt man sich vor, als würde man gerade in einem Hallenbad das Becken ausschlürfen. Ich nehme an aus hygienischen Gründen wird nämlich Chlor zugemischt und daher benutze ich den Teekocher zwar nicht zum Tee machen, aber ich bilde mir ein, dass das Erhitzen erstens den Geschmack wieder etwas neutralisiert und gleichzeitig ist es ja auch praktisch sich von innen zu wärmen, da es auch im Haus bereits merklich abgekühlt hat. Und das, obwohl die englischen Häuser so gut gebaut und isoliert sind. Mit Ziegeln und, ja, Ziegeln.

Apropos Wasser. England-Tip #1: Wenn man in Großbritannien am Bürgersteig entlang geht, muss man stets eines beachten: Immer schön weit weg von der Straße bleiben! Nicht weil die so gefährlich nah dran vorbei fahren. Nein, nein. Aber da es hier ja gelegentlich regnet, wird man da schon mal fest von durch eine Pfütze fahrenden Bussen etwas nass gespritzt. True story.

Am Wochenende waren wir dann erstmals so richtig weg. Es gibt ein Pub mitten in der Stadt, wo es zwar so gut wie keine Sitzplätze drinnen gibt, dafür kann man aber im Schanigarten bei mäßig warmen Wetter ein Pint Bier um £1,80 genießen. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich nicht einen Hauch von Chlor dabei schmecke…naaa, englisches Bier schmeckt einfach grundsätzlich etwas fad. Aber man gewöhnt sich ja an alles, da muss ich halt durch. Anschließend waren wir in einem Club, wo in einem Raum die 20-Jährigen zu Rihanna und Was-weiß-ich-Hip-Hop-Neuentdeckung tanzt und im Nebenraum sind ca. 45-Jährige, die auf einer Tanzfläche, die in bunten Farben blinkt, zu Rick Astley und John Travolta abrocken. Ich sage, nicht, wo ich hauptsächlich war, aber hier mal ein nettes Video:

http://www.youtube.com/watch?v=dQw4w9WgXcQ

(zum Glück konnte ich die Astley Dance Moves noch!)

Jetzt aber genug gespaßt. Es wird hier ja auch gearbeitet. Zum Beispiel beim Pub Quiz. Immer wieder eine tolle Sache. Wenn man die Antworten weiß. Da waren wir also: Ein Deutscher, eine Französin, eine Spanierin und ein Österreicher. Und versuchten Bilder von englischen Kindersendungen zu erraten. Es wurde natürlich mit der Zeit auch einfacher: es gab auch Fragen zu einer Segelregatta in Schottland und Brot aus Wales. Jedenfalls, Ergebnis dieses Abends: phänomenaler vorletzter Platz. Scheinbar gab es auch Engländer, die noch weniger wussten oder zu betrunken waren, um die Fragen richtig hinzuschreiben. Auf dieses spärliche Ergebnis hinauf bin ich 2 Tage später in den Vorort Stockport gefahren, wo ich mit insgesamt 15 Teaching Assistants bei einem Pub Quiz teilgenommen habe. Ergebnis: Tataaa! Wieder Vorletzter…tja, wenn viele nichts wissen, erhöht das scheinbar auch nicht die Gewinnchancen - wer hätte das gedacht. Aber ich bleibe dran!

Was gibt es noch zu berichten…die Musikszene in Manchester ist sehr lebendig und es gibt keinen Abend, an dem nicht die verschiedensten kleinen, mittleren und großen Konzerte stattfinden. Also waren Arne, Aurelie und ich im Deaf Institute/Trof Cafe, wo die schottische Band „We Were Promised Jetpacks“ um £7 gespielt haben. Arne und ich haben uns gleich eine Membership Card um £4 geholt, weil dann spart man 40 Pence pro Bier. Na, wenn das Geld nicht in kürzester Zeit wieder herinnen ist…

Dann gab es noch ein Seminar für alle deutschsprachigen Teaching Assistanta aus Nordwestengland im Goethe-Institut in Manchester. Das war hoch interessant. Also jetzt nicht so wegen der Vorträge, die waren großteils langweilig, aber alles andere rundherum war recht spaßig. Das Institut muss nämlich in ein paar Wochen aus dem Zentrum irgendwo anders hin übersiedeln und es gab nur mehr wenig Einrichtung, das Büffet bestand aus Wasser, Saft und Aldi-Keksen und dergleichen. Eine Wanduhr musste noch mal schnell aus den Umzugskartons ausgepackt werden und auch sonst war ein bissl Weltuntergangsstimmung. Es konnten auch gratis Bücher mitgenommen werden. 100 Jahre alte Ausgaben von deutschen Klassikern ebenso wie Bücher, von denen ich noch nie im Leben gehört habe. Man hatte ein wenig den Eindruck, dass sie einfach nicht mehr den ganzen Krempel in den neuen Standort mitnehmen und uns daher die Restl andrehen wollten. Wir haben dann auch gleich erfahren, warum es dem Goethe-Institut so schlecht geht: Schuld daran ist die deutsche Wiedervereinigung. Seit dem Mauerfall ist kein Geld mehr dafür da. Tja, Wahnsinn. Da hilft wohl nur die Mauer wieder aufzubauen. Dann steigt das Interesse an Deutsch in Manchester sicher wieder und die müssen sich keine Sorgen um ihren Job machen, auch wenn sie schlechte Vorträge, lausige Büffets und billigen Ramsch anbieten. So eine Mauer kann ja wohl nicht zuviel verlangt sein…

Dann habe ich mir noch am Samstag das mäßige Spiel Liverpool gegen ManU in einem Pub angesehen, weil Phil keinen Fernseher hat. Dort habe ich einen Burschen aus Manchester kennen gelernt, der mich zum Fußball spielen am Wochenende und einen Nordiren, der mich zum Weggehen eingeladen hat. Mal sehen, ob das was wird. Eines steht aber fest: Wenn man sich ein Match in einem Pub ansieht, muss man ziemlich trinkfest sein, da es schon um 1 Uhr nachmittags beginnt. Wenn man aber erst um 10 Uhr aufsteht und dann Toast und Müsli frühstückt, dann spürt man die 4 Bierchen doch ein wenig!

Eine Entscheidung betreffend meiner Wohnsituation ist jetzt auch gefallen: Ich ziehe Anfang des nächsten Monats bei einer englischen Deutschstudentin ein. WG-Feeling kommt wieder auf. Mal sehen, wie das so wird mit der Caroline aus England…

Sonntag, 9. Oktober 2011

Was gibt es Neues?

Nun, da wäre mal die erste Arbeitswoche. Ich muss grundsätzlich einmal um 6:10 Uhr aufstehen, verlasse das Haus um 6:45 Uhr und bin dann kurz nach 8:00 Uhr in Schule. Audenshaw ist also quasi nur einen Steinwurf von meiner jetzigen Wohnung entfernt. Man muss ihn halt sehr, sehr, sehr weit werfen. Man gewöhnt sich aber an alles, hat ja auch einen netten Ausblick von den Doppeldeckerbussen, kann lesen oder sich mit Vladimir unterhalten. Wie man schon vom Namen schließen kann, ist er der Französischassistent an meiner Schule, 21 Jahre alt und sehr nett.

In der ersten Woche wurden wir herumgeführt, einigen Leuten vorgestellt und haben versucht einige administrative Dinge zu klären. Die Lehrerinnen im Deutschdepartment sind alle nett und haben alle Pläne, was sie von mir in der nächsten Zeit wollen. Das heißt, es wird auf jeden Fall einiges zu tun geben. Ob alles sehr interessant und spannend wird, wage ich eher zu bezweifeln, aber mal sehen.

Hier rechts sieht man übrigens die Personifikation von smart-casual. Der Teaching Assistant von Welt trägt Hemd und eine schöne Hose. Die Krawatte sagt "Ich bin wichtig, daher trage ich eine Krawatte". Das Sakko unterstreicht das, was die Krawatte sagt. Hemd und Hose sprechen nicht so viel.

Ich habe mich in dieser Woche vermutlich 15-mal in den einzelnen Klassen vorgestellt und die Kids haben mich zuerst alles auf Deutsch gefragt, was sie schon gelernt haben: „Wie ist dein Name?“ „Wie schreibt man das?“ „Wann hast du Geburtstag?“ (Ich denke, sie wollen mir alle etwas schenken, richtig?!) „Was sind deine Hobbies?“ „Was ist deine Lieblingsfußballmannschaft?“ Dies ist natürlich eine knifflige Frage und die Antwort führt zwangsläufig zur selben Reaktion. Sagt man „Manchester City“ werden 49% der Hände jubelnd in die Höhe gerissen und es wird freudig gejohlt, während die restlichen 49% in ein „Buh“-Konzert einstimmen und bereits anfangen zu planen, wie sie mich am besten in einen Hinterhalt locken können um mir eine ordentliche Tracht Prügel zu verpassen. Sagt man „Manchester United“, dann ist es natürlich genau umgekehrt, man kann den hasserfüllten Blicken und drohenden Fäusten also nicht entgehen. Klassische Lose-Lose Situation. Die restlichen 2% sagen, sie interessieren sich eher für Rugby und werden vermutlich von allen verprügelt. Andere Fragen drehten sich um jede weitere erdenkliche Sportart, um mögliche girlfriends, ob es in Österreich McDonald’s gibt und ob die dort dasselbe verkaufen wie in England. Oder sie wollten wissen, ob ich einen Wohnwagen habe und ob ich Türen besitze. Das Vokabular ist scheinbar etwas begrenzt, das Interesse an Türen etwas unverständlich.

Vladimir geht es da nicht besser. Der muss ständig erklären, warum er Schnecken isst und was die Hauptstadt von Finnland ist. Wie gesagt, man fragt halt, was man gelernt hat.

Was kann man nach einer Woche noch über die Schule sagen….also Disziplin wird auf jeden Fall groß geschrieben. Die Hemden der Schuluniformen müssen immer eingestrickt werden, die Krawatte gut gebunden und der oberste Knopf zu sein. Es ist grundsätzlich sehr leise im Unterricht, wenn man bedenkt, dass es schon mal 25 Buben im Alter zwischen 11 und 18 Jahre sein können. Ansonsten wird schnell mal ermahnt, mit einem Verschlechtern der Noten oder Nachsitzen gedroht. Da ist es dann schnell mal mucksmäuschenstill im Klassenzimmer. Nachsitzen kann dann schon mal heißen, dass man 100-mal „Ich darf nicht tratschen.“schreiben muss. Am Montag war ich auch sehr überrascht, als ich einen Junge sah, der vor dem Lehrerzimmer ganz angestrengt die Wand anstarrte. Nachdem ich nichts gesehen habe, hab ich ihn dann mal stehen lassen. Da dies dann doch öfters vorkam, wurde mir erst klar, dass das eine Bestrafung ist. Das alles ist zwar nicht mein Stil, aber ich muss sagen, an das ständige „Sir“ (von einem Kopfnicken begleitet) und „Guten Tag, Herr Zwinger“ im Haus kann ich mich, glaube ich, gewöhnen. Auch das Privileg in der Cafeteria sich vordrängen zu dürfen ist nicht gerade unangenehm. Dort gibt es dann meist 2 Hauptspeisen um 2 Pfund und einige andere warme oder kalte Dinge zu kaufen. Sehr praktisch.

Ansonsten habe ich mir wieder etliche Wohnungen angesehen und es sind zwei, drei interessante dabei gewesen. Ich hoffe, dass ich bis Ende nächster Woche eine fixe Bleibe gefunden habe. Dann hat mich 02 bei meinem Handyvertrag beschissen, was zu meinem sofortigen Wechsel zu Lebara geführt hat. Während ich das getan habe, habe ich inzwischen mit angesehen, wie ein alter Mann von einem Doppeldeckerbus angefahren wurde. Es hat dann etwa 20 Minuten gedauert, bis die Rettung gekommen ist. Wahrscheinlich war man sich nicht sicher, ob es sich noch auszahlt. Am interessantesten war aber der Versuch ein Bankkonto zu eröffnen. Kim, eine Deutschlehrerin, hat mich zu HSBC gebracht. Die wollten aber eine andere Bestätigung meiner Wohnadresse in Englang. Phil hat mir einen hübschen einseitigen Mietvertrag geschrieben mit allen relevanten Infos, aber das war ihnen irgendwie zu wenig. Oder die Schule schwört eben bei allem was ihnen heilig ist, dass ich bei Phil wohne. Hatte ich jetzt aber auch nicht zur Hand. Ich hätte ihnen auch meinen österreichischen Meldezettel geben können. Macht natürlich Sinn, in England. Da ich den nicht hatte, bin ich zur Royal Bank of Scotland. Da wurden mal ruckzuck alle Daten eingeben, aber dann hieß es doch, man wolle einen richtigen Mietvertrag. Ja, DAS kann man aber von Phil wohl nicht erwarten. Der hat ja nur Jus studiert und als Anwalt und Immobilienmakler gearbeitet. Der hat natürlich keine Ahnung wie ein „richtiger“ Mietvertrag aussehen muss. Also zur nächsten Bank. Da hatte ich nun, da ich ja schon klüger war, meine Bestätigung von der Schule mit, dass ich eh bei Phil wohne. Leider wollten die bei Barclays aber dann entweder eine Stromrechnung von mir mit meinem Namen und Adresse drauf (aber ich zahle natürlich keine Rechnungen, das macht ja unverständlicherweise mein Vermieter Phil). Oder meine englische Sozialversicherungskarte. Weil die Versicherung weiß natürlich viel besser, ob ich bei Phil wohne. Logisch. Zu guter Letzt bin ich dann zu Lloyds und die waren fahrlässigerweise mit Reisepass und Schulbestätigung zufrieden. So öffnet man subversiven Kräfte, Anarchisten und Terroristen natürlich Tür und Tor. Wenn die wüssten, wem sie da ein Konto gegeben haben, die werden sich noch wundern, was ich da für Schundluder mit dem Konto treibe. Einzahlen, überweisen, abheben…Muuuahahaha!

Wettertechnisch hat sich einiges geändert. Waren die ersten Tage von wolkenlosem Himmel und strahlendem Sonnenschein gekennzeichnet, so wechseln sich jetzt Regen, Regen und gelegentlich Regen ab. Aber hauptsächlich Regen. Man kann da natürlich verstehen, dass sich die guten Menschen hier alle sehr luftig und leicht anziehen, wenn es mal ein paar Sonnenstunden gibt. Und wir kennen ja alle auch die hübschen verbrannten Bäuche der englischen Männer in den südlichen Badeorten. Woher soll ein englischer Bauch denn soviel Sonne gewöhnt sein? Aber von der britischen Mode sprechen wir ein anderes Mal. So, jetzt ab ins Bett und hoffen, dass es morgen nur ganz wenig regnet.







Ob's wohl bald wieder regnet? ............................................... ........ Na sicher!

Sonntag, 2. Oktober 2011


Jetzt geht's los! Es ist soweit. Ich bin in Ausland. Wieder mal. Zwar keine weit entfernte Galaxie, aber doch ist vieles anders…

Ich bin also seit Mittwoch in Manchester und habe bei Phil, einem Freund von David, welcher wiederum ein Französischlehrer an meiner Schule ist, Unterschlupf gefunden, bis ich eine endgültige Bleibe gefunden habe. Ich wurde auch von David am Flughafen abholt, direkt zur Wohnung gebracht und habe dann noch 2 Bier und Tee getrunken. Mit Milch versteht sich. Also der Tee. Man bekommt es auch ständig angeboten, zu jeder Tages- und Nachtzeit, als wäre das etwas furchtbar Tolles. Hallo?! Ist ja bloß heißes Wasser, Tee und Milch drinnen. Naja, zumindest weckt es bei mir aufgrund der Milch nicht meine „Ich trinke Tee nur, wenn ich krank bin“-Assoziation.

David ist überhaupt sehr nett und hilfsbereit und auch Phil steckt es wirklich gut weg, dass er jetzt einen Mitbewohner hat. Ich habe ihm auch schon geholfen, ein paar Möbel aus einer anderen Wohnung weg zu schaffen. Ich hoffe, er ist tatsächlich Immobilienmakler und nicht professioneller Einbrecher! Das ist übrigens Luke oder auch Teddy. Auf jeden Fall ist er auch ein netter und ruhiger Mitbewohner in unserer Männer-WG.

Dann habe ich bereits geschätzte 27 FremdsprachenassistentInnen kennengelernt, wobei außer Arne aus Münster und mir scheinbar niemand in Manchester Deutsch unterrichten wird. Irgendwie nicht so beliebt unsere Sprache, scheint’s. Dafür gibt es tausende Französinnen und Franzosen und mindestens genau soviel SpanierInnen hier in der Stadt. Olala, que pasa? Na, vielleicht verbesser ich hier ja alle meine Fremdsprachenkenntnisse. Mit dem Englisch sprechen klappt’s eigentlich ganz gut. Das Verstehen ist etwas schwieriger, da der hiesige Akzent doch gewöhnungsbedürftig ist. „Pardon?“ ist bis jetzt wahrscheinlich das am häufigsten gebrauchte Wort.

Wettertechnisch habe ich es sehr gut erwischt. Es war von Mittwoch bis einschließlich Samstagabend warm bis fast heiß bei Tageshöchstwerten um die 25 Grad. Laut den Einheimischen war das (spät, aber doch) der Sommer. Er hat von Mittwoch 11:17 Uhr bis Samstag 23:19 Uhr gedauert und war sehr schön. Ab jetzt beginnt die andere, die längere Jahreszeit, welche von Wolken, Regen und Kälte geprägt sein soll. Ich glaube, diese Jahreszeit heißt „Sauwetter“. Mal sehen.

Bis jetzt kann ich nichts Negatives über die Britinnen und Briten sagen, ich habe auch schon einige Prominente gesehen. Also, Britpopper wie Noel Gallagher sind mir schon sechs-, siebenmal begegnet, Wayne Rooney hab ich sicher schon neunmal gesehen und Camilla geht, glaub ich, auch viel in Manchester spazieren.

So, genug der Klischees, jetzt noch ein Kurzbericht meiner Wohnungsbesichtigungstour der ersten Tage. Also, einerseits bin ich natürlich sehr verwöhnt, da Phil’s Haus wirklich traumhaft schön ist. Andererseits muss man aber wirklich sagen, dass die meisten Häuser, welche von irgendwelchen dubiosen Landlords oder Agenturen geführt werden, grundsätzlich zum Fürchten aussehen, stinken und extrem ungemütlich sind. Zum Glück muss ich mich nicht sofort zwischen all diesen grässlichen Wohnungen entscheiden, da ich noch gut und gerne 2 Wochen hier bleiben darf. Ein weiteres Problem ist die Lage der Wohnung. Da die Schule ja circa 7 Kilometer vom Stadtzentrum entfernt ist, bin ich ja auf die Öffis angewiesen. Jetzt könnte man natürlich denken, dass ein Gesamtdistanz von sagen wir 10 Kilometern in etwa einer Stunde bewältigbar sein sollte. Nun, gestern bin ich 11 Uhr abends in den Bus eingestiegen und habe für 8 Kilometer "ruckzuck" 1 Stunde gebraucht. Der Grund für diese Langsamkeit liegt einerseits darin, dass man beim Einsteigen entweder seinen Fahrausweis herzeigt oder ein Ticket kauft. Wenn man sich nun vorstellt, dass pro Station 10 Personen zusteigen und ein Ticket kaufen und die blöden einzelnen Pennies abzählen, kann man sich vorstellen, wie hoch mein durchschnittlicher Augenroll- und Fluchausstoßfaktor ist. Dazu kommt, dass es geschätzte 7 verschiedene Busunternehmen gibt (es gelten selbstverständlich nicht alle Tagestickets in allen Bussen), welche sich bei den Stationen gegenseitig im Weg herumstehen. Außerdem sollen die Busse angeblich bei Regenwetter grundsätzlich noch langsamer vorankommen. Gut, dass es in England so gut wie nie regnet.

So, das wär’s fürs erste. Ich hoffe, ich komme dazu, den Blog regelmäßig upzudaten und mit neuen Fotos und interessanten Details zu schmücken, wie zum Beispiel diesem: ein Pint Bier bekommt man nämlich schon mal um unter 2 Pfund gezapft und das lässt einen ja den ganzen Busunsinn schon fast wieder vergessen! Cheers!

Apropos Cheers! Die Engländer sagen nämlich scheinbar statt „Danke“ immer „Cheers“. Mal sehen, ob sie beim Zuprosten dann vielleicht „Thank you“ sagen….